Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft (GSI)
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Projektteam setzt Kooperation mit Hochschule in der Republik Moldau fort

22.12.2015

Das Geschwister-Scholl-Institut bleibt weiterhin in der Programmschiene „Konfliktprävention in der Region Südkaukasus/ Zentralasien und Moldau“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) aktiv. Im Förderjahr 2015 organisierte der Lehrstuhl für Politische Systeme und Europäische Integration eine Kooperationsmaßnahme mit der „Ion Creangă“ State University aus der Republik Moldau. Der Workshop „Comparative Politics in Europe: Federalism and Foreign Relations“ brachte auf Initiative von Dr. Christoph Schnellbach von 4.-8. Mai 2015 Studierende, junge Wissenschaftler, Praktiker und Experten in München zusammen. Die Teilnehmer befassten sich mit unterschiedlichen Aspekten der Multi-Level-Governance, Transformationsforschung und der EU-Außenbeziehungen. Ausflüge zu diversen regionalen und internationalen Institutionen (Bayerische Staatskanzlei, Landtag, Büro der Europäischen Kommission) gewährten Einblicke in die praktische Arbeit politischer Akteure im Rahmen eines Mehrebenensystems.

Der Workshop bot einen Überblick an über die aktuellen Fragestellungen der Staatlichkeit im postsowjetischen Raum und in der EU. Der regionale Fokus lag dabei auf den östlichen Partnerländern der EU. Anhand aktueller Beispiele (Transnistrien, Krim, Schottland, Katalonien) wurden separatistische Bewegungen und Sezessionsprozesse auf ihre Ursachen und Wirkungen hin analysiert. Dabei wurden sowohl Konfliktursachen erörtert als auch Präventionsmechanismen, z.B. durch die Schaffungen von föderalistischen Systemen bzw. Autonomiemodellen aufgezeigt. Die Teilnehmer untersuchten im Workshop Konflikte zwischen den Zentralstaaten und sich abspaltenden Regionen auf ihre historischen, sozialen, politischen und regionalen Einflussfaktoren. Durch die Expertise der Referenten aus den jeweiligen Ländern konnten sowohl die örtlichen Gegebenheiten als auch die internationalen Begleitumstände und die Handlungsoptionen der europäischen Institutionen in Betracht genommen werden. Die Europäische Nachbarschaftspolitik bildete einen thematischen Schwerpunkt des Seminars mit Hinblick auf die Vorbeugung und Beilegung von regionalen Konflikten.

Im akademischen Seminarteil diskutierten die Dozenten mit den Teilnehmenden auch die Theorien und die Methodologie der Vergleichenden Systemlehre. Dabei wurden aktuelle Beispiele politischer Entwicklungen in der europäischen Nachbarschaft miteinbezogen, wie z.B. der Ukraine-Konflikt. In der Bayerischen Staatskanzlei erörterten die Teilnehmenden die Vor- und Nachteile föderaler Systeme am Beispiel Bayerns.

Auch im kommenden Förderjahr ist das GSI wieder in der Republik Moldau aktiv. Das Projekt „Minderheiten, Frozen Conflicts und die Östliche Partnerschaft in Moldau und der Ukraine“ ist für Sommer 2016 an der Partneruniversität in Chisinau geplant. Dieses Projekt soll Zukunftsszenarien für die politische und ethnographische Entwicklung in der Region mit Bezug auf eingefrorene Konflikte erarbeiten. Dabei werden sowohl Konfliktursachen erörtert als auch Präventionsmechanismen aufgezeigt. Jeder der im Workshop behandelten Konflikte wird auf seine historischen, sozialen, politischen und regionalen Einflussfaktoren hin untersucht. Durch die Expertise der Referenten aus den jeweiligen Regionen können sowohl die örtlichen Gegebenheiten als auch die internationalen Begleitumstände und die Handlungsoptionen der europäischen Institutionen in Betracht genommen werden. Dabei soll insbesondere auch die Europäische Nachbarschaftspolitik mit Hinblick auf die Vorbeugung und Beilegung von regionalen Konflikten untersucht werden.

Das Projekt wurde gefördert vom DAAD aus Mitteln des Auswärtigen Amts (AA).


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