Der Gegenwartsbezug; Geschichte meets Sozialkunde. Aufgabenfelder und didaktische Prinzipien politischer Bildung.
| Zeit und Ort | Di 14-16 Uhr |
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Von Schülerinnen und Schülern hört man häufig, dass Geschichte v.a. die Gegenwart erklären soll. Das würde bedeuten, dass Geschichte ohne einen Gegenwartsbezug für viele Lernende bedeutungslos bleibt. Genau hier kann also eine sinnvolle Fächerverbindung von Geschichte und Sozialkunde stattfinden: Ausgehend von historischen Themen kann man nach der Bedeutung im Hier und Jetzt fragen und umgekehrt: Problemen und Herausforderungen, die uns aktuell beschäftigen, kann man sich nicht nur politikwissenschaftlich und soziologisch, sondern auch historisch nähern, um einerseits ein besseres Verständnis für diese Themen aufzubauen und andererseits mögliche Lösungen sinnvoller diskutieren zu können. Der Politikdidaktiker Dirk Lange drückte es einmal so aus: „Politik ist ein Teil von Geschichte und Geschichte ist ein Teil von Politik“. Auch die gegenwärtigen bayerischen Lehrpläne sehen eine stärkere Verzahnung dieser Fächer vor. Im Seminar wollen wir uns daher anhand exemplarischer Themen mit den Möglichkeiten auseinandersetzen, wie man beide Fächer sinnvoll aufeinander beziehen kann. Die Studierenden sollen am Ende die Kompetenz erworben haben, die fächerübergreifende Dimension bei der Unterrichtsplanung mitzudenken sowie sinnvolle und durchdachte eigene Ideen dazu umsetzen zu können. Im besten Fall sind die Schülerinnen und Schüler dann motivierter, sich mit historischen Problemen, aber auch mit komplexeren politischen Fragen auseinanderzusetzen. Wichtig: Grundbegriffe und Methoden von Geschichtswissenschaft und Geschichtsdidaktik müssen bekannt sein (Unterscheidung von Quelle und Darstellung, Unterrichtsprinzipien, Quellenkritik etc.)!
Literatur: Thomas M. Buck: Lebenswelt- und Gegenwartsbezug, in: Michele Barricelli u.a. (Hrsg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts, Bd. 1, 2. Aufl. Schwalbach/Ts. 2017, S. 289-301).
