Neue Richtlinie des Department GSI für den Einsatz von KI in wissenschaftlichen und studentischen Arbeiten verabschiedet
26.06.2024
KI Charta
Was KI ist und was es kann. Und was es nicht kann.
KI-gestützte Werkzeuge werden in Forschung und Lehre immer häufiger eingesetzt. Sie helfen beim akademischen Schreiben, der Literaturrecherche, bei Übersetzungen oder der Fehlerkorrektur von Computercode. Diese Werkzeuge gilt es jedoch bewusst und reflektiert einzusetzen. Sie können Stereotype gegenüber Minderheiten reproduzieren oder falsche Informationen verbreiten. Darüber hinaus arbeiten KI-gestützte Tools oft in der Cloud, was Datenschutzprobleme mit sich bringen kann. Bei der Nutzung von KI ist es daher wichtig, die Vor- und Nachteile der Nutzung dieser Werkzeuge zu verstehen, um die Kontrolle über den eigenen Arbeitsprozess zu behalten.
Das Verständnis ihrer internen Funktionsweise ist besonders wichtig für große Sprachmodelle (LLMs), die in letzter Zeit an Popularität gewonnen haben. LLMs werden anhand großer Mengen von Textdaten entwickelt, die es dem Modell ermöglichen, Muster im Text zu erkennen. Weil das Modell Muster in Textdaten kennt, kann es menschenähnliche Antworten auf Benutzeranfragen geben, welche die Struktur der Texte widerspiegeln, auf denen das Modell trainiert wurde. Durch die Reproduktion von Mustern in den Trainingsdaten ähneln Sprachmodelle "stochastischen Papageien" (Bender 2021). Aufgrund ihres Designs sind diese KI-Modelle gut geeignet, Texte zu erzeugen, die bestimmte Schreibweisen nachbilden sollen (z. B. ein Gedicht über München im Stil von Schiller). Allerdings ähneln LLMs auch dahingehend "stochastischen Papageien", dass sie die Bedeutung des von ihnen produzierten Textes nicht verstehen. LLMs haben keinen Sinn für Logik oder Wahrheit.
Diese Kombination aus produziertem Text, der glaubwürdig erscheint, aber nicht auf einem echten Verständnis der Welt beruht, erfordert Vorsicht beim Einsatz dieser Werkzeuge zur Erstellung wissenschaftlicher Texte. Sie sollten daher LLMs nicht verwenden, um Texte zu erstellen, die Sie selbst nicht verifizieren können.
KI in studentischen Arbeiten
Bei studentischen Arbeiten gelten für den Einsatz aller Arten von Hilfsmitteln die Prinzipien der Eigenständigkeit und Transparenz. Diese Prinzipien gelten auch für den Einsatz von KI-gestützten Werkzeugen. Hausarbeiten sind eigenständig zu verfassen, sodass die verfassende Person die volle Verantwortung für den Inhalt einer Arbeit trägt. Zudem sind sämtliche Hilfsmittel anzugeben, die bei der Erstellung der Arbeit herangezogen wurden. Beim Einsatz von KI-gestützten Hilfsmitteln ist der Name und die Funktion des Hilfsmittel anzugeben. Beim Einsatz von KI-gestützten Sprachmodellen mit Chatfunktion (z.B. Chat-GPT, Bard, Llama) ist der vollständige Chatverlauf zu archivieren und auf Verlangen vorzuzeigen.
Muster für die Eigenständigkeitserklärung
„Ich versichere, dass ich die vorgelegte Seminararbeit eigenständig verfasst, keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet und die ihnen entnommenen Passagen als solche kenntlich gemacht habe. Alle verwendeten Hilfsmittel sind in der untenstehenden Tabelle aufgelistet. Bei der Verwendung von Large Language Models (LLM, z.B. Chat-GPT) habe ich den gesamten LLM-Interaktionsverlauf mit Bezug zur vorgelegten Arbeit archiviert und kann ihn auf Verlangen vorzeigen. Diese Seminararbeit ist in dieser oder einer ähnlichen Form in keinem anderen Kurs vorgelegt worden.“
Name des Hilfsmittels |
Verwendungszweck |
(z.B.: DeepL) | (z.B.: sprachliche Überarbeitung) |
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