Moralphilosophie und Angewandte Ethik
Zeit und Ort | Fr 12-14 Uhr, Oettingenstr. 67, Raum 043 |
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Seit mehr als einem Jahrzehnt rücken Fragestellungen politischer Ethik immer stärker in das Bewusstsein der politischen Öffentlichkeit. Dominiert wird die aktuelle politisch-philosophische Fachdebatte von Ansätzen der Angewandten Ethik, die sich in vielfältige Bereichsethiken differenziert. Für die Disziplin der Politischen Theorie bedeutet dies, dass eine veritable Politische Ethik nicht nur die Begründbarkeit konstitutiver Normen und Maßstäbe für Handlungsoptionen diskutieren, sondern die Analyse und Reflexion konkreter politisch-kultureller und sozio-ökonomischer Konditionen im Modus politischer Urteilskraft einschließen muss. Auf der Basis eines ideengeschichtlichen Rückblicks auf zentrale Positionen normativer Ethik – Aristoteles, Kant, Max Weber – wird die zeitgenössische Debatte an ausgewählten Kernbegriffen Politischer Ethik kritisch analysiert: Tugend, Gerechtigkeit, Verantwortung, Anerkennung, Achtung, Wahrheit und Lüge, das Böse, Versprechen und Verzeihen. Folgende Denker werden vorgestellt: Hans Jonas, Hannah Arendt, Martha Nussbaum, Isaiah Berlin, Vittorio Hösle, Axel Honneth und Otfried Höffe. Zu Seminarbeginn wird ein detailliertes Quellen- und Sekundärliteraturverzeichnis zur Verfügung gestellt. Als vorbereitende Lektüre werden folgende Titel zum Einlesen besonders empfohlen.
Literatur: Fischer, Peter: Politische Ethik. Eine Einführung, München 2006; Günzl, Werner: Politische Ethik und Naturerkenntnis, Göttingen 2006; Höffe, Otfried: Ethik und Politik: Grundmodelle und -probleme der praktischen Philosophie, Frankfurt a.M. 2008; Reinalter, Helmut (Hrsg.): Ethik in Zeiten der Globalisierung, Wien 2007; Ottmann, Henning: Geschichte des politischen Denkens Bd. 1/2. Die Griechen. Von Platon bis zum Hellenismus, Stuttgart 200