Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft (GSI)
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Thomas Hobbes und Jean-Jacques Rousseau

Zeit und Ort Mittwoch, 16-18 Uhr, Oettingenstr. 67, R. 1.39
Beide Philosophen gehen von der natürlichen Gleichheit der Menschen aus. Sie stimmen überein, daß der Mensch im Naturzustand von der Leidenschaft bzw. vom Instinkt geprägt ist. Beide nehmen an, daß der Mensch von Natur aus kein "politisches Wesen" ist. Bei Rousseau ist er auch kein "gesellschaftliches Wesen". Bei Hobbes schließen sich die Menschen zusammen, weil es ihnen nützt. Daraus resultiert der berühmte "Krieg aller gegen alle", der ewige Konkurrenzkampf ums Überleben. Rousseau hingegen geht davon aus, daß der natürliche Mensch ein naiver und sanfter Einzelgänger ist und somit in Frieden lebt. Erst durch die Zivilisation sind gesellschaftliche Mißstände entstanden (Neid, Selbstsucht, Klassen), die schließlich auch zum Kampf aller gegen alle führen. Die Konzepte der beiden Philosophen zur Überwindung dieser unerfreulichen Umstände sind sehr verschieden. Hobbes will den Naturzustand durch das Abschließen eines "Unterwerfungsvertrags" unter einen allmächtigen Herrscher überwinden, um Frieden zu erreichen. Rousseau hingegen sieht die einzige Möglichkeit in einem "Gesellschaftsvertrag".

 In der Übung sollen die Theorien der beiden Denker analysiert und in ihrer Wirkung über die Zeit untersucht werden.

 Literatur: Leviathan, hrsg. von Iring Fetscher, Frankfurt a.M. 1994 (Suhrkamp); Kersting, W. (Hrsg.): Thomas Hobbes Leviathan, Berlin 1996; Ottmann, H.: Geschichte des politischen Denkens, Bd. 3/1. Die Neuzeit, Stuttgart–Weimar 2006 (Metzler).

 


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