Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft (GSI)
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Rituale in der Internationalen Politik

Belegnummer 15081
Zeit und Ort 2-stündig, Do 12:00 - 14:00 (Oettingenstr. 67, 1.43) Beginn: 22.10.2009, Ende: 11.02.2010

Gemeinhin wird das Ritual mit Religion oder mit archaischen Praktiken entfernter Stammesvölkern assoziiert. Doch eine distanzierte Betrachtung unserer vermeintlich rationalen internationalen Beziehungen offenbart erstaunliches: Staatsbesuche und Konferenzen gleichen rituellen Zeremonien. Nach Kriegen werden Friedensverträge unterschrieben und symbolisch das Kriegsbeil begraben. Staatsmänner knien vor Mahnmalen, legen Kränze nieder oder bitten öffentlich um Vergebung für Gräueltaten. In der internationalen Politik begegnen wir Ritualen oder ritualisierten Praktiken, doch welche Bedeutung diese genau haben blieb bis dato wenig beleuchtet. Dieses Seminar soll eine Abhilfe schaffen. Ausgehend von klassischen Texten der kulturwissenschaftlichen Forschung zu politischen Ritualen soll das Verhältnis zwischen Politik und Ritus erschlossen werden. Was sind Rituale? Was bewirken sie und was wird in ihnen zum Ausdruck gebracht? In welchem Verhältnis steht das politische Ritual zur politischen Inszenierung, Symbolik und/oder zur politischen Strategie? Auf mehreren Themenfelder wie Krieg und Gewalt, internationaler Diplomatie und politischer Versöhnungsprozessen soll das Thema politischer Riten beleuchtet werden.

Arbeitsform: Übung

Literatur: 

Giesen, Bernhard (Hrsg.) 2004: Tätertrauma. Nationale Erinnerungen im öffentlichen Diskurs. Konstanz (Historische Kulturwissenschaft, 2)

Kertzer, David I. (1988): Ritual, politics, and power, New Haven


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