Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft (GSI)
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Über Eric Voegelin

Eric Voegelin gehört zu den bedeutendsten, zugleich aber auch umstrittensten politischen Denkern der Nachkriegszeit. Man rechnet ihn im Allgemeinen den neo-klassischen Ansätzen zu, zuweilen auch den normativ-ontologischen Ansätzen. Das wird der Vielschichtigkeit und Breite seines Denkens zwar nicht ganz gerecht, trifft aber durchaus Voegelins Anliegen, die politische Philosophie durch Rückbezug auf ein platonisch-aristotelisches Verständnis aus der von ihm diagnostizierten Krise herauszuführen.

Voegelin Cartoon

Eric Voegelin

Im Jahre 1901 in Köln geboren, wuchs Voegelin in Wien auf, wo er sich, nach Studienaufenthalten in den USA und Frankreich, 1928 an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität habilitierte und Gesellschaftslehre und allgemeine Staatslehre unterrichtete. 1938 emigrierte Voegelin in die USA, wo er an einer Reihe amerikanischer Universitäten tätig war – ab 1942 an der Louisiana State University in Baton Rouge. Hier entstanden jene Werke, die ihn als politischen Philosophen bekannt machten: The New Science of Politics (1952) sowie die ersten Bände seines Hauptwerkes Order and History.

1958 nahm Voegelin einen Ruf an die Ludwig-Maximilians-Universität in München an und baute dort das Institut für Politische Wissenschaft auf. Neben Wissenschaft, Politik und Gnosis entstand in dieser Zeit Anamnesis. Zur Theorie der Geschichte und Politik. Nach seiner Emeritierung im Jahre 1968 kehrte Voegelin in die USA zurück und arbeitete an der renommierten Hoover Institution on War, Revolution and Peace in Stanford/California. Am 19. Januar 1985 starb Voegelin im Alter von 84 Jahren, kurz vor Abschluss des fünften und letzten Bandes von Order and History, der 1987 posthum unter dem Titel In Search of Order erschien.

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