Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft (GSI)
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Dr. Sebastian Schindler

Dr. Sebastian Schindler

Akademischer Rat (a.Z.)

Kontakt

Ludwig-Maximilians-Universität München
Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft
Lehrstuhl für Internationale Beziehungen
Oettingenstraße 67
80538 München

Raum: H102
Telefon: +49 89 2180 9053

Sprechstunde:
Dienstags von 8:45-9:45. Bitte melden Sie sich zuvor per E-Mail an.

Curriculum Vitae

Sebastian Schindler ist Akademischer Rat auf Zeit am Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft der LMU München. Die Schwerpunkte seiner Forschung liegen auf der Beziehung zwischen Theorie und Praxis und dem Problem der post-faktischen Politik. Seine allgemeineren Forschungsinteressen sind Theorien der Internationalen Beziehungen, internationale Organisationen, Theorien der Praxis und kritische Theorien.

Sebastian Schindler hat Politikwissenschaft, Geschichte, Philosophie und Soziologie in München, Paris und Minneapolis studiert und wurde an der Goethe-Universität Frankfurt mit einer Arbeit zur Beziehung zwischen Erklärung und Anschuldigung promoviert. Er hat 2014 den Northedge Essay-Wettbewerb der Zeitschrift Millennium gewonnen und Artikel in anderen führenden politikwissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht, darunter International Studies Quarterly, International Theory und die Politische Vierteljahresschrift. Er ist Autor von "Clausewitz zur Einführung" (Hamburg: Junius, 2020) und Mit-Herausgeber des Sonderbandes "Rethinking Agency in International Relations" (Journal of International Relations and Development, 2019) und des Sammelbandes "Theory as Ideology in International Relations" (London: Routledge, 2020).

Vor seiner Anstellung an der LMU München hat Sebastian Schindler als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Exzellenzcluster „Normative Ordnungen“ an der Universität Frankfurt und an der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung gearbeitet. Von 2016 bis 2018 war er Sprecher der Nachwuchsgruppe „Internationale Beziehungen“ in der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW). Er war Gastforscher an den Universitäten Sussex (England), Groningen (Niederlande) und Minnesota (USA) und am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB). Er hat als Praktikant beim Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) in Swasiland, in der französischen Nationalversammlung und bei der Ständigen Vertretung Deutschlands bei den Welternährungsorganisationen in Rom gearbeitet. Während seiner Studienzeit hat er im Organisationsteam des National Model United Nations (NMUN)-Projektes in New York mitgearbeitet und war Redaktionsassistent der Deutschen Zeitschrift für Internationale Beziehungen (ZIB).

Forschung

In seinem Habilitationsprojekt setzt sich Sebastian Schindler mit der Aufgabe von Kritik in Zeiten der post-faktischen Politik auseinander. Heute ist eine bestimmte Form von pseudo-kritischem Denken weitverbreitet, das hinter Wahrheitsansprüchen und Faktenbehauptungen nur Macht und Interessen vermutet. Ein angemessenes Verständnis dieses Phänomens kann uns dabei helfen, drei allgemeinere Fragen zu ergründen, nämlich: (1) Worin besteht die gegenwärtige Krise der Politik? (2) Warum ist sie entstanden? (3) Wie sollte man auf sie antworten? Es ist gut möglich, dass post-faktische Politik nicht so sehr das Resultat sozialer Medien, postmoderner Theorie oder spezifischer wirtschaftlicher oder politischer Interessen ist, sondern stattdessen eines tiefergehenden Verlusts der politischen Erfahrung des gemeinsamen Handelns in einer Zeit des entfesselten Wettbewerbs.

Publikationen

Monographie

Sammelband

  • Martill, B., & Schindler, S. (Hrsg.). (2020). Theory as Ideology in International Relations: The Politics of Knowledge. London: Routledge. doi: 10.4324/9780429021008

Schwerpunktheft

  • Braun, B., Schindler, S., & Wille, T. (2019). Rethinking Agency in International Relations. Journal of International Relations and Development, 22, 787-807. doi: 10.1057/s41268-018-0147-z

Begutachtete Zeitschriftenartikel

  • Schindler, S. (2024). Post-Truth Politics and Neoliberal Competition: The Social Sources of Dogmatic Cynicism. International Theory, 16(1), 102-121. doi: 10.1017/S1752971923000040
  • Schindler, S. (2023). Verschwörungsideologie, Rationalismus, Wettbewerb: Elemente einer Theorie postfaktischer Politik. Behemoth - A Journal on Social Dis/Order, 16(2), 39-47. doi: 10.6094/behemoth.2023.16.2.1096
  • Bargués, P., Chandler, D., Schindler, S., & Waldow, V. (2023). Hope after ‘the End of the World’: Rethinking Critique in the Anthropocene. Contemporary Political Theory, 22(2), 1-18. doi: 10.1057/s41296-023-00649-x
  • Schindler, S. (2022). Wie kritisiert man Verschwörungsideologien auf produktive Weise? Ideologiekritik als Vermittlung. Diskurs, 8, 71-84.
  • Schindler, S. (2020). The Task of Critique in Times of Post-Truth Politics. Review of International Studies, 46(3), 376-394. doi: 10.1017/S0260210520000091
  • Schindler, S., & Wille, T. (2019). How Can we Criticize International Practices? International Studies Quarterly, 63(4), 1014-1024. doi: 10.1093/isq/sqz057
  • Braun, B., Schindler, S., & Wille, T. (2019). Rethinking Agency in International Relations: Performativity, Performances, and Actor-Networks. Journal of International Relations and Development, 22(4), 787-807. doi: 10.1057/s41268-018-0147-z
  • Brichzin, J., & Schindler, S. (2018). Warum es ein Problem ist, immer ‘hinter’ die Dinge blicken zu wollen. Wege politischer Erkenntnis jenseits des verschwörungstheoretischen Verdachts. Leviathan – Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, 46(4), 575-602. doi: 10.5771/0340-0425-2018-4-575
  • Schindler, S., & Wille, T. (2015). Change in and through Practice: Pierre Bourdieu, Vincent Pouliot, and the End of the Cold War. International Theory, 7(2), 330-359. doi: 10.1017/S1752971915000068
  • Schindler, S. (2014). Man versus State: Contested Agency in the United Nations. Millennium – Journal of International Studies, 43(1), 3-23. doi: 10.1177%2F0305829814541167
  • Schindler, S. (2014). The Morality of Bureaucratic Politics: Allegations of ‘Spoiling’ in a UN Inter-Agency War. Journal of International Organizations Studies, 5(1), 59-70.
  • Schindler, S. (2012). Macht oder Moral – das ist die falsche Frage. Eine Untersuchung des Legitimitätskonflikts in den Welternährungsorganisationen. Leviathan – Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, 40(SB 27), 135-150. doi: 10.5771/9783845245072-135
  • Daase, C., & Schindler, S. (2009). Clausewitz, Guerillakrieg und Terrorismus. Zur Aktualität einer missverstandenen Kriegstheorie. Politische Vierteljahresschrift, 50(4), 701-731. doi: 10.1007/s11615-009-0153-2

Buchkapitel

  • Martill, B., & Schindler, S. (2020). Introduction. Theory as Ideology in International Relations. In B. Martill & S. Schindler (Hrsg.), Theory as Ideology in International Relations: The Politics of Knowledge (S. 1-16). London: Routledge. doi: 10.4324/9780429021008
  • Schindler, S. (2020). Microanalysis as Ideology Critique. The Critical Potential of ‘Zooming In’ on Everyday Social Practices. In B. Martill & S. Schindler (Hrsg.), Theory as Ideology in International Relations: The Politics of Knowledge (S. 228-239). London: Routledge. doi: 10.4324/9780429021008
  • Schindler, S. (2019). Trump und das Post-Faktische: Die tieferen Ursachen eines nur scheinbar skeptischen Umgangs mit der Wahrheit. In C. Daase & S. Kroll (Hrsg.), Angriff auf die liberale Weltordnung. Die amerikanische Außen- und Sicherheitspolitik unter Donald Trump (S. 59-76). Wiesbaden: Springer VS. doi: 10.1007/978-3-658-23783-7
  • Schindler, S. (2018). What is Wrong with the United Nations? Cynicism and the Translation of Facts. In T. Berger & A. Esguerra (Hrsg.), World Politics in Translation. Power, Relationality and Difference in Global Cooperation (S. 95-113). London: Routledge. doi: 10.4324/9781315209333
  • Schindler, S. (2013). Widerstand am Ort der Macht – Zwei UN-Exekutivchefs als Widerstandskämpfer. In J. Junk & C. Volk (Hrsg.), Macht und Widerstand in der globalen Politik (S. 90-105). Baden-Baden: Nomos. doi: 10.5771/9783845245478

Andere Veröffentlichungen