Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft (GSI)
print

Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

Forschung

Laufende Projekte

Lernen mit digitalen Zeugnissen (LediZ)
Im Münchner Projekt „LediZ“ (Lernen mit digitalen Zeugnissen) werden deutschsprachige interaktive 3D-Zeugnisse von Überlebenden der nationalsozialistischen Gewaltverbrechen erstellt. Solche Formen der Visualisierung sind umgangssprachlich auch als „Hologramme“ bekannt.

Am Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften haben Nutzer(innen) die Möglichkeit, sich mit der Lebensgeschichte der Überlebenden vertraut zu machen und den interaktiven Zeugnissen Fragen zu stellen.
Der Einsatz dieser digitalen Zeugnisse im Bildungskontext wird variantenreich erforscht, wobei immer wieder die Frage zu stellen ist: „Was hat das mit mir zu tun?“

Nähere Informationen: www.lmu.de/lediz

Interaktives 3-D-Zeugnis eines Sintos
Im Rahmen des Projekts „Lernen mit digitalen Zeugnissen“ (LediZ) forscht eine interdisziplinäre Projektgruppe an der LMU seit 2018 zur Digitalisierung von Zeugnissen Holocaustüberlebender. Dabei sind insbesondere interaktive 3-D-Visualisierungen der Zeitzeugen in den näheren Fokus der Wissenschaftler gerückt. Das Konzept dieser oft als „Hologramme“ bezeichneten Formate schafft durch ein Frage-Antwort-Muster Raum für eine ausgeprägte Form der Interaktion mit dem Betrachter. Insbesondere mit Blick auf die historisch-politische Bildung eröffnet diese Technologie neue Zugänge und Möglichkeiten durch die digitale Tradierung von Erfahrungen und Erzählungen mit realem Hintergrund.
Dabei beschränkt sich das Projekt explizit nicht auf einzelne Opfergruppen, sondern bemüht sich um eine adäquate Inklusion von Individuen verschiedener Hintergründe, um der Komplexität und Vielschichtigkeit der Thematik gerecht zu werden. Aus diesem Grund arbeitet die Forschergruppe - gefördert durch die Freudenberg Stiftung - seit kurzem an einem neuen digitalen Zeugnis zur Lebensgeschichte eines deutschen Sintos. Als oftmals marginalisierte Opfergruppe waren Sinti und Roma auch in der Nachkriegszeit noch häufig Diskriminierung und Ausgrenzung ausgesetzt, die trotz Fortschritten teilweise bis heute andauern. Auch diese Erlebnisse sollen daher bewusst in die Produktion des Zeugnisses einfließen und so künftig weitervermittelt werden.
Um einen zielführenden Einsatz des Zeugnisses zu ermöglichen, werden darüber hinaus auf Basis des Design-Based-Research-Ansatzes geeignete pädagogische Konzepte ermittelt, evaluiert und laufend angepasst.

!DL - Inklusionsdidaktische Lehrbausteine
Das Projekt „Inklusionsdidaktische Lehrbausteine“ (kurz: „!DL“) ist Teil der Lehrerbildung@LMU, welche im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert wird.

In der ersten Förderphase (2015 bis 2018) lag der Schwerpunkt des Projekts vor allem auf der Konzeption und Entwicklung einer selbstständig nutzbaren Online-Plattform für die inklusive Lehrer*innenbildung. Zu diesem Zweck sind audiovisuelle Lehrbausteine für die sonderpädagogischen Förderschwerpunkte sowie für die Fachdidaktiken und für die unterschiedlichen Schulstufen entstanden. Zielgruppen der Plattform sind primär Studierende und Lehrende in der inklusiven Lehrer*innenbildung.
Der Plattformauftritt der Lehreinheit Politische Bildung und Didaktik der Sozialkunde ist dabei das Ergebnis eines wiederholt durchgeführten und evaluierten Präsenzseminars, bei dem Studierende unterschiedlicher Schularten sowie Lehrende unterschiedlicher Disziplinen miteinander kooperierten. Ziel war die Vernetzung von Fachdidaktik und Sonderpädagogik. Im Zentrum stand das Inselspiel als mögliche Methode eines inklusiven Politikunterrichts.
In der zweiten Förderphase (2019 bis 2023) soll die Online-Plattform entsprechend des Design-Based-Research-Ansatzes wiederholt erprobt und mithilfe eines mehrstufigen Ansatzes evaluiert werden. Die Projektleitung obliegt in dieser Phase Herrn Prof. Dr. Ulrich Heimlich, Lehrstuhl für Lernbehindertenpädagogik, sowie Herrn Prof. Dr. Markus Gloe, Lehreinheit Politische Bildung und Didaktik der Sozialkunde.
Weitere Informationen zum Projekt können dem nachfolgenden Link entnommen werden:
https://www.lehrerbildung-at-lmu.mzl.uni-muenchen.de/projekte_baukasten11/inklusionsdidaktischelehr.pdf

Link für LMU-Angehörige zur Plattform:
https://www.portal.uni-muenchen.de/intranet/idl

 

Einsatz von Evidenzbasierten Methoden zur Unterrichtsdiagnostik und -entwicklung sowie von Unterrichtsvideos bei der Praktikumsbegleitung in der ersten Phase der Lehrerausbildung im Fach Sozialkunde

Die Diskussion um einen mangelhaften Praxisbezug in der universitären Lehrerausbildung bricht seit Jahren nicht ab. Das Projekt „Einsatz von Evidenzbasierten Methoden zur Unterrichtsdiagnostik und -entwicklung sowie von Unterrichtsvideos bei der Praktikums­begleitung in der ersten Phase der Lehrerausbildung im Fach Sozialkunde“ im Rahmen des Programms Lehre@LMU versucht dem entgegenzuwirken.

Das Projekt kombiniert Praxis, Theorie und Reflexion mithilfe von Unterrichtsauf­zeichnungen sowie Fragebogenerhebungen. Die Studierenden absolvieren an verschie­denen Kooperationsschulen der Ludwig-Maximilians-Universität ein semesterbegleitendes Praktikum und besuchen parallel dazu ein Begleitseminar an der Universität. Praxis und Theorie werden somit zielführend miteinander verbunden.

Die Besonderheit des Projektes besteht vor allem in der Reflexion. Denn im Rahmen des Praktikums werden die Unterrichtsversuche der Studierenden mithilfe einer Videokamera aufgezeichnet und im Anschluss gemeinsam im Seminar der Universität analysiert. Darüber hinaus kommen allgemeine und fachspezifische Beobachtungsbögen zur Anwendung, die sowohl die Perspektiven der Praktikantinnen und Praktikanten, der Schülerinnen und Schüler sowie der begleitenden erfahrenen Lehrkräfte und Hochschullehrenden erfassen und kontrastieren. So sind „Fehlwahrnehmungen“ und „blinde Flecken“ zu identifizieren.

Ziel des Projektes ist es, die Studierenden auf ihrem Weg zu einer professionellen Lehrerpersönlichkeit zu unterstützen: Sie lernen, sich selbst und ihren Unterricht immer wieder zu reflektieren, so dass sie auf der einen Seite für die wachsenden Anforderungen des Lehrerberufes gewappnet sind und auf der anderen den Bedürfnissen ihrer zukünftigen Schülerinnen und Schüler gerecht werden können.

Laufzeit: 01.04.2013 bis 30.09.2014


Servicebereich