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Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft
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Aktuelle Themenbereiche
- Politische Philosophie
- Philosophie der Bildung
- Sprachphilosophie und Wissenschaftstheorie
- Poststrukturalismus
- Existentialismus
- Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie und Hermeneutik
- Kulturelle Perspektiven von Nietzsches Philosophie
- Alarmismus und Dramatisierung in den expertokratischen medialen Diskursen – die Widerkehr religiöser Vorstellungen in den Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften
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Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2025/26
LUDWIG-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT MÜNCHEN
Geschwister-Scholl-Institut für politische Wissenschaft
Vorlesung
(Studium generale, Seniorenstudium, Gender-Studies)
Politische Philosophie und Sprachphilosophie:
Wittgenstein und Lyotard
Dienstag, 18:00 bis 19:30 Uhr 2 Std.; Vorlesungsbeginn am 14.10.2025 - 03.02.2026
Ort: Geschwister-Scholl-Platz 1 Hauptgebäude, Raum M 105.
Im LSF keine Einschreibung nötig oder möglich. Für die Vorlesungsmaterialien und weitere Infos bitte per Mail anmelden: m.mann@lmu.de.
Die Sprachphilosophie, die es vor dem 20. Jahrhundert nicht gab, erschütterte die Selbstgewissheit der modernen Wissenschaften bzw. den wissenschaftstheoretischen Diskurs. Vielleicht wurde sie daher in der politischen Philosophie kaum reflektiert. Dass Welt und Wirklichkeit wissenschaftlich nicht an sich erfasst werden, sondern nur vermittelt durch die Sprache, verunsichert gerade die politische Philosophie, deren ontologische Basis fragwürdig wurde. Seit der Jahrtausendwende verdrängen Wissenschaften und Politik diese erkenntnistheoretischen Voraussetzungen in vermeintlicher Verteidigung der Demokratie durch angebliche wahre Einsichten in die Welt. In der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts wurde die Sprache bei Charles Taylor, Benjamin Barber und Robert B. Brandom reflektiert, vor allem aber rings um die postmoderne Philosophie bei Richard Rorty, Jacques Derrida und Jean-François Lyotard. Lyotard entwickelt im Anschluss an den späten Wittgenstein eine explizite politische Sprachphilosophie, die Politik als Konflikt und Dissens und nicht als Konsens und Einheit versteht. Im Vordergrund der Vorlesung stehen daher Wittgenstein und Lyotard.
Literatur: Benjamin Barber, Starke Demokratie (Strong Democracy – Participatory Politics for a New Age, 1984); Robert B. Brandom, Expressive Vernunft (1994: Making it explicit); Jacques Derrida, Gesetzeskraft - Der "mystische Grund der Autorität" (1990); Politik der Freundschaft (1994); Jean-François Lyotard, Das postmoderne Wissen (La condition postmoderne 1979); Der Widerstreit (1983: Le Différend); Postmoderne für Kinder – Brief aus den Jahren 1982-1985 (1986); Richard Rorty, Kontingenz, Ironie und Solidarität (1989); Schönherr-Mann, Was ist politische Philosophie, Campus 2012; Das Blau des Sprachspiels – Wittgenstein und die politische Philosophie, 2018, Richard Rortys politische Philosophie, 2019; Charles Taylor, Negative Freiheit – Zur Kritik des neuzeitlichen Individualismus (1985); Ludwig Wittgenstein, Das Blaue Buch (1933/34); Philosophische Untersuchungen (1953)