Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft (GSI)
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Prof. Dr. Dr. Hans-Martin Schönherr-Mann

Prof. Dr.phil. Dr.rer.pol.habil. Hans-Martin Schönherr-Mann

Professor für politische Philosophie
















Foto: Sabina Mujkanovic

Kontakt

Ludwig-Maximilians-Universität München
Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft
Oettingenstraße 67
80538 München

Telefon: +49 89 2180 9010 (Bitte um vorherige Anmeldung per Mail)
Fax: +49 89 2180 9012

Sprechstunde:
Nach Vereinbarung.

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Aktuelle Themenbereiche

  • Politische Philosophie
  • Philosophie der Bildung
  • Sprachphilosophie und Wissenschaftstheorie
  • Existentialismus
  • Poststrukturalismus

Aktuelle Arbeitsprojekte
  • Die politische Philosophie von Wittgenstein und Lyotard
  • Leben und Denken Max Webers
  • Konservative politische Philosophie
  • Das Staatsverständnis Ernst Jüngers 

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Aktuelle Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2024

LUDWIG-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT MÜNCHEN
Geschwister-Scholl-Institut für politische Wissenschaft

Vorlesung
(Studium generale, Seniorenstudium, Gender-Studies)

Wissenschaft und Politik aus erkenntnis- und ideologiekritischer Perspektive

Dienstag, 18:00 bis 19:30 Uhr s.t.; Vorlesungsbeginn am 16.04.2024; Vorlesungsende am 16.07.2024

Ort: Geschwister-Scholl-Platz 1, Raum A 125, erster Stock nahe der Amalienstraße (Bitte kurz vor Beginn im Internet überprüfen!)

Im LSF keine Einschreibung nötig oder möglich. Für die Vorlesungsmaterialien und weitere Infos bitte per Mail anmelden: m.mann@lmu.de.

Max Webers Bestimmung, dass Wissenschaft die Politik beraten soll, dass sie sich dabei aber nicht in die Politik einmischen soll, scheint seit einigen Jahren zunehmend überholt. Nicht nur dass die Wissenschaften sich auf allen Feldern der Politik zunehmend in die Poli-tik einmischen und Forderungen nach bestimmten politischen Handlungen erheben. Die Politik ihrerseits stützt sich auch immer stärker auf wissenschaftliche Expertisen, nicht zuletzt um ihre Handlungen zu legitimieren. Dadurch schränken sich indes nicht nur die Spielräume der Politik ein, wird sie immer abhängiger von den Wissenschaften. Um ihre Legitimität zu stärken, webt sie dabei selber an einem Mythos von Wissenschaften mit, als verfügten diese über mehr als eine relative Erkenntnis. Umgekehrt verdrängen die Wis-senschaften die Fragwürdigkeit ihrer eigenen erkenntnistheoretischen Fundamente. Nicht nur dass die Wissenschaften sich dabei in eine fast religiöse Rolle begeben. Indem sie sich in die Politik einmischen, werden sie selber politisch und entgehen dabei dem Ideologiever-dacht immer weniger. Das Zusammenspiel von Wissenschaft und Politik schwächt beide. Dem will die Vorlesung nachgehen.

Literatur: Rudolf Carnap, Scheinprobleme in der Philosophie (1928), Frankfurt/M. 1971; Colin Crouch: Postdemokratie (2004), Bonn 2008; Paul Feyerabend, Wider den Methoden-zwang – Skizze einer anarchistischen Erkenntnistheorie (1975), Frankfurt/M. 1976; Thomas S. Kuhn, Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen (1961), Frankfurt/M. 1973; Paul Lorenzen, Paul/Schwemmer, Oswald, Konstruktive Logik, Ethik und Wissenschafts-theorie, Mannheim 1975; Jan-Werner Müller, Das demokratische Zeitalter – Eine politische Ideengeschichte Europas im 20. Jahrhundert, Berlin 2013; Jacques Rancière, Das Unver-nehmen – Politik und Philosophie (1995), Frankfurt/M. 2002; Schönherr-Mann, Politik zwi-schen Verstehen und Werten – Hermeneutik als politische Philosophie, Saarbrücken 2016; Max Weber, Wissenschaft als Beruf (1919); Politik als Beruf (1919); Die ‚Objektivität‘ so-zialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis (1904); Der Sinn der ‘Wertfreiheit’ der soziologischen und ökonomischen Wissenschaften (1918);


Lehrauftrag an der UNIVERSITÄT INNSBRUCK
Fakultät für Bildungswissenschaften

Seminar
Spezielle Kommunikations- Handlungskompetenzen 2: Visuelle Kommunikation und Bildverstehen (103671)

Donnerstag, 15:30 Uhr bis 17:00 Uhr; Vorlesungsbeginn am 07.03.2024; Vorlesungsende am 27.06.2024

Ort: Innrain 52a, Seminarraum 1 01M030

Seit Galilei das Fernrohr auf die Sterne richtete, lebt man in der Moderne in der Welt der Bilder. Aber auch schon für Platon hatte das Sehen die höchste Qualität innerhalb der Wahrnehmung. Die Malerei hatte vor allem eine religiöse und politische Dimension, die sich bei Leonardo präsentiert. Aber seit der ‚technischen Reproduzierbarkeit‘ (Walter Benja-min), seit Fotographie, Film und Fernsehen beginnt das Bild die Schrift beinahe schon in den Hintergrund zu drängen – und umso mehr im Zeitalter von Facebook. Immer schon wurden Bilder zur politischen Kommunikation benutzt, heute immer häufiger auch zur pri-vaten. Aber seit Hitchcock 1949 die Kamera filmhistorisch zum ersten Mal lügen ließ, sollte klar sein, was längst nicht klar ist: Bilder sagen nicht die Wahrheit. Bilder verdanken sich Perspektiven und Linsen, sind der Manipulation ausgesetzt. Weltbilder behaupten das rich-tige Bild von der Welt zu haben, das es doch nicht gibt. Der Kurs führt schwerpunktmäßig anhand von Beispielen vor, wie man Bilder in der politischen und sozialen visuellen Kom-munikation verstehen kann, um dadurch politische und soziale Interaktion zu begreifen und zugleich auch die Beteiligung daran zu erleichtern.