Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft (GSI)
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Glück und Lebensform im politischen Aristotelismus

Zeit und Ort Dienstag 16-18 Uhr, Oettingenstr. 67, Raum 1.39
Von Aristoteles ausgehend, widmet sich der Kurs der Frage nach der Bedeutung und Folgewirkung der aristotelischen eudaimonia-Lehre, der ihr zugrundeliegenden teleologischen Ontologie sowie seiner Unterscheidung eines politisch-bürgerlichen Daseins von einem philosophisch-kontemplativen für die Begründung einer Moralphilosophie und das Verständnis des Politischen. Hierzu sollen exemplarische Ansätze und Texte aus verschiedenen Epochen behandelt werden, so zunächst der Aristotelismus bei Thomas von Aquin (Summa Theologiae) und die Verwendung der aristotelischen Glücks- und Lebensformenlehre beim in der Spätrenaissance schreibenden Aristoteliker Paolo Paruta (Von der Vollkommenheit des politischen Lebens). Rousseaus implizite Kennzeichnung des philosophischen Lebens in seiner letzten und unvollendeten Schrift Träumereien eines Spaziergängers und Kants Kritik am Eudaimonismus (Grundlegung zur Metaphysik der Sitten) sollen an die Entfernung von und Ablehnung der aristotelischen Lehre in der Aufklärung heranführen. Zuletzt soll die Rolle aristotelischer Denkmodelle in MacIntyres After Virtue (1981) und seiner kommunitaristischen Diagnose eines Scheiterns der aufklärerisch-liberalistisch geprägten Moralkonzeption der Moderne und seiner Vorstellungen ihrer Therapierung auf der Grundlage einer Neubegründung der aristotelischen Tugendethik behandelt und problematisiert werden.

Literatur: Höffe, O.: Aristoteles, München, 1999, S. 193-304; MacIntyre, A.: Der Verlust der Tugend, Frankfurt a. M., 1995; Kenny, A.: Aristotle on the perfect life, Oxford, 1992. Die Primärtexte werden in einem Reader zusammengestellt.

 

 


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