Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft (GSI)
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Forschung: Internationale Beziehungen (Rittberger)

Forschung ist für uns in erster Linie die theoriegeleitete Untersuchung von empirisch erfassbaren politischen Phänomenen und Prozessen. Methodisch reflektiert unsere Arbeit die Überzeugung, dass problemorientierte Forschung methodologischen Pluralismus erfordert. Den theoretischen Schwerpunkt des Lehrstuhls stellen Dynamiken von institutionellem Design und Wandel dar. Wir analysieren Prozesse institutioneller Veränderung, die ihnen zugrundeliegenden Kräfte und Dynamiken sowie ihre Langzeiteffekte auf die Präferenzen, Strategien und politischen Strukturen von Akteuren.

In drei empirischen Forschungsschwerpunkten tragen wir zu einem tieferen Verständnis der internationalen Beziehungen, der EU-Politik und entscheidender Fragen der heutigen Weltpolitik bei:

  • Anfechtung der Liberalen Internationalen Ordnung (LIO): Die gegenwärtige internationale Ordnung, die auf internationalen Institutionen wie den Vereinten Nationen, dem Internationalen Währungsfonds, der Weltbank und der Welthandelsorganisation fußt, ist zunehmend umstritten. In einem ersten Forschungsschwerpunkt untersuchen wir die Ursachen, Formen und Konsequenzen der Anfechtung der Kerninstitutionen der LIO. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf endogenen Prozessen, bei denen Eigenschaften der LIO selbst zu ihrer Krise beitragen.
  • Europäische Integration und Politik: Der europäische Einigungsprozess und die Europäische Union (EU) sind sinnbildlich für den Erfolg der LIO. Zugleich sieht sich auch die EU mit inneren und äußeren Herausforderungen konfrontiert. In einem zweiten Forschungsschwerpunkt beschäftigen wir uns mit aktuellen Fragen der EU-Integration und europäischen Politik. Wir untersuchen den differenzierten Integrationsprozess der EU und ihre Krisenpolitiken; die Entstehung und den Wandel von EU-Agenturen; sowie den Aufstieg des „Regulatory Security State“ in Europa. Wir nehmen auch die externe Dimension der EU in den Blick und analysieren ihre Reaktionen auf globale Krisen und Probleme wie Menschenrechtsverstöße oder den Israel-Palästina-Konflikt.
  • Europäische Blame Games: Mit der wachsenden Autorität und Handlungsfähigkeit der EU ging auch ihre Politisierung einher. EU-Politiken werden in der Öffentlichkeit zunehmend kontrovers diskutiert. In diesem dritten Forschungsschwerpunkt untersuchen wir, wie Verantwortung für umstrittene EU-Politiken zugewiesen wird. Welche Akteure werden in der Öffentlichkeit verantwortlich gemacht, wenn die EU-Politik scheitert? Welche Strategien verfolgen nationale Regierungen und supranationalen Akteure in europäischen Blame Games? (siehe auch die Website des DFG-geförderten Projekts „Public Responsibility Attribution in the European Union“)

Ausführlichere Informationen zu aktuellen Forschungsprojekten finden Sie auf unserer englischen Website.


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